Studienbeginn zum Sommersemester – machbar oder nicht?

Ein Gastbeitrag von Lena über Ihre Erfahrungen zum Einstieg in das Psychologiestudium im Sommersemester.

 

19.09.2012 – Zusage der Universität Innsbruck per E-Mail

Es gibt solche Momente, da weiß man nicht, ob man sich freuen oder weinen soll. Die Zusage der Universität Innsbruck per Mail war für mich ein solcher Moment. Pure Freude, dass man zu den Besten gehört und sein Traumfach nun endlich studieren kann – Verzweifelung, weil man und nun auf einmal innerhalb von 10 Tagen alles organisieren muss. Es kann einen Haufen an Gründen geben, die einen normalen Start im Wintersemester nicht möglich machen (bspw lange Anreise). Die Universität Innsbruck bietet einem die Gelegenheit das Studium erst im Sommersemester zu beginnen – rät allerdings selbst davon ab, da es zu Verzögerungen im Studienablauf kommen kann. Das schreckt erst einmal ab. Für viele ist es auch aus finanziellen Gründen wichtig, ihr Studium in Regelstudienzeit zu beenden. Mit dem folgenden Text möchte ich zeigen, dass ein Studienbeginn im Sommersemester nicht zwingend zu einer Verzögerung führen muss – man kann seinen Bachelor auch in 5 Semestern fertig machen.

Hat man sich dafür entschlossen, erst im Sommer zu starten, gibt es zwei Optionen, für die man sich im Vorfeld „entscheiden“ sollte – abhängig vom eigenen Typ. Option 1: Mag man es lieber entspannt und will sich nach dem Abi nicht schon wieder stressen, kann man sich dafür entscheiden, dass Studium in 7 Semestern zu beenden. Alles kein Problem – die Studiengebühren steigen erst ab dem 9. Fachsemester. Oder man steht auf Stress und will das Studium so schnell wie möglich durchziehen und es innerhalb von 5 Semestern beenden (Option 2) – man schließt dann gleichzeitig mit denen ab, die im Wintersemester angefangen haben. Ich hab mich für letzteres entschieden. Meiner Meinung nach ist diese Überlegung schon im Vorfeld wichtig, da man für Option 2 ziemlich viel organisieren und planen muss.

 

Sommersemester – der Start

Startet man im März das Studium, hat man noch die Möglichkeit Klausuren aus dem Wintersemester mitzuschreiben. Man muss dafür die Vorlesung nicht besucht haben. Um an die nötigen Folien etc. zu kommen gibt es meist Facebookgruppen der entsprechenden Jahrgänge, in denen die ganzen Unterlagen (incl. Zusammenfassungen, Tipps etc.) hochgeladen werden. Leute, die das Studium in 5 Semestern durchziehen wollen, sollten 2 dieser Klausuren mitschreiben (erspart viel Stress im darauffolgenden Wintersemester): „Einführung in die Psychologie A“ und „Statistik I“. Das sind DIE beiden Klausuren im Studium überhaupt. „Einführung in die Psychologie A“ ist eine Modulklausur und „Statistik I“ gehört zum Modul „Statistik A“. Beide Module sind Voraussetzungen für so ziemlich alle weiteren Module im Studium. Man kann natürlich auch noch weitere Klausuren mitschreiben, wenn man da Lust drauf hat. Man sollte nur bedenken, dass man eben am Ende des Sommers auch noch die Klausuren vom Sommersemester mitschreiben muss (würde ich für beide Optionen empfehlen).

Fakt ist: Durch die 3 regulären Prüfungstermine hat man die Möglichkeit Klausuren aus dem Wintersemester noch beim 2. oder 3. Termin im Sommersemester mitzuschreiben. Alles, was man da nicht mitschreibt, muss im folgenden Wintersemester geschrieben werden.

 

Wintersemester – 1./3. Semester gleichzeitig?

Möchte man sein Studium in 5 Semestern durchziehen und hat noch keine Klausur aus dem vorherigen Wintersemester mitgeschrieben, sollte man jetzt richtig Gas geben. In diesem Wintersemester müssen die Klausuren aus dem 1. Semester (vorheriges Wintersemester, in dem man noch nicht eingeschrieben war) UND die Klausuren aus dem dritten Semester (aktuelles Wintersemester) mitgeschrieben werden, damit man am Ende mit den anderen gleichauf ist. Wichtig: Hat man es verpasst im Sommersemester noch „Einführung in die Psychologie A“ und „Statistik I“ mitzuschreiben, muss man dies nun als allererstes machen. Man kann die Klausuren aus dem dritten Semester erst schreiben, wenn die Module „Einführung in die Psychologie A“ und „Statistik A“ erfolgreich bestanden wurden. Das wird eine ziemlich stressige Angelegenheit. Hat man sich für die „Studienoption“ mit 7 Semestern entschieden, kann man es hier gelassener angehen, die Klausuren aus dem 1. Semester mitschreiben und nach Belieben Klausuren aus dem dritten Semester – je nachdem, wie viel Arbeit man sich machen möchte.

 

Ende Wintersemester – Beginn Sommersemester

Ab jetzt sollte man mit den Leuten, die im Wintersemester angefangen haben, ungefähr auf einem Stand sein. Natürlich verschiebt sich alles etwas, da man die Klausuren aus dem Wintersemester erst beim 2. oder 3. Termin im Sommersemester mitschreiben kann.

Tipp: In diesem Sommersemester sollte man (wenn es angeboten wird) auf jeden Fall die Übung zur Leistungsdiagnostik mitmachen! Ich habe diese ins letzte Semester geschoben und es war bis zum Ende ein Zittern, ob ich meinen Bachelor bekomme oder wegen der einen Übung ein ganzes Jahr dran hängen darf. Wer sich diesen unschönen Nervenkitzel ersparen möchte macht die Übung besser vorher ;)

 

Das letzte Jahr

Im letzten Studienjahr hat man nicht mehr so viele Veranstaltungen – und dennoch passiert ganz schön viel! Man muss sich für das Forschungsseminar anmelden (hier unbedingt darauf achten, dass man vorher das Modul „Methoden der Beobachtung und Beschreibung“ vollständig hat!). Zudem gibt es noch weitere Seminare, die belegt werden müssen. Da man laut Uni offiziell erst im 4. Semester eingeschrieben ist, kann es hier zu einigen Problemen kommen. Die Seminare werden nämlich immer an die vergeben, die im höheren Semester sind – es bekommen also erstmal alle einen Platz, die im Winter angefangen haben. ABER: Es bringt viel, einfach mal zum ersten Termin hinzugehen und zu fragen, ob man noch einen Platz bekommen kann. Ansonsten erhält man diese Seminarplätze aber meist im folgenden Sommersemester. Ich würde nur empfehlen, so viele Seminare wie möglich im Winter zu belegen, da im Sommer die Bachelorarbeit ansteht.

 

Das alles basiert auf meiner persönlichen Erfahrung und soll nur eine Art „Leitfaden“ darstellen. Man kann es so machen – muss aber nicht. Vielleicht gibt es auch noch andere Wege, sein Studium in Regelstudienzeit zu beenden.

 

Kurzversion / Zusammenfassung:

Option 1 – entspanntes Studium in 7 Semestern

  • Wenn man möchte, kann man gleich am Anfang die Klausuren „Einführung in die Psychologie A“ und „Statistik I“ aus dem vorherigen Wintersemester mitschreiben. Ansonsten muss dies aber fix im darauffolgenden Wintersemester nachgeholt werden. Zeitgleich wird im Sommersemester dann das „zweite Semester“ normal mitbelegt und mitgeschrieben.
  • Im Wintersemester dann alle Sachen aus dem vorherigen Wintersemester nachholen und nach Belieben Klausuren aus dem „dritten Semester“ mitschreiben.
  • Man sollte auf jeden Fall schauen, dass man bis dahin alle Klausuren mitschreibt, die Voraussetzungen für weitere Klausuren sind. Wie man den weiteren Studienverlauf dann gestaltet, ist einem selbst überlassen.

 

Option 2 – Studium innerhalb von 5 Semestern beenden

  • Gleich zu Beginn „Einführung in die Psychologie A“ und „Statistik I“ noch mitschreiben (muss nicht, aber spart Stress im nächsten Wintersemester). Zeitgleich wird ganz normal das Sommersemester mitbelegt und alles mitgeschrieben
  • Im Wintersemester alle Klausuren aus dem vorherigen Wintersemester nachholen und alle Klausuren des dritten Semesters mitschreiben. WICHTIG: Darauf achten, dass man nun alle Klausuren mitgeschrieben hat, die Voraussetzungen die Klausuren aus dem dritten Semester sind. Diese Klausuren können dann beim 2. oder 3. Prüfungstermin mitgeschrieben werden.
  • Im Sommersemester fix Computergestützte Datenauswertung II, das Empirisch-Experimentelle Seminar und die Übung zur Leistungsdiagnostik belegen (sowie alle anderen Sachen aus dem „vierten Semester“ natürlich auch). Spätestens jetzt sollte man wirklich alle Klausuren geschrieben haben, die für irgendetwas Voraussetzung sind!
  • Im folgenden Wintersemester dann gucken, dass man so viele Seminare wie möglich erhält, um im Sommersemester entspannt seine Bachelorarbeit schreiben zu können.

Es hilft auf jeden Fall auch, sich den „Psychonauten“ zuzulegen – dort ist der empfohlene Studienverlauf vorgestellt – eine tolle Orientierungshilfe!

Man kann sein Studium also auch ohne Zeitverzögerung beginnen, wenn man erst im Sommer anfängt.

 

Ein Beitrag von Lena, der euch hoffentlich bei eurer Entscheidung unterstützen kann. Herzlichen Dank Lena für dein Engagement und deinen Beitrag für andere Studierende!


Beitrag vom von PsyInnsbruck

 

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