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Datenriesen - wissenswertes über Facebook, Google und Co
Facebook, Google, Amazon und Co sind inzwischen mehr als nur Dienstleister, die nützliche und weithin beliebte Dienste anbieten. Alle großen Anbieter sind in den letzten Jahren zunehmend zu riesigen Datensammlern geworden. Diese Daten werden aus der Perspekive der NutzerInnen in der Regel nicht als sonderlich wertvoll angesehen. Aber die großen Firmen leben davon. In erster Linie geht es um das Schalten von perfekt personalisierter Werbung. Die Daten werden so zur Goldgrube für die Firmen.
Prinzipiell muss das als faires Geschäft zwischen den Nutzern und den Firmen gesehen werden. Denn wir nutzen die Dienste. Und sie stellen sie zur Verfügung, verlangen im Austausch aber unsere Daten.
Google selbst kann wohl als der erste große Datensammler gesehen werden. Inzwischen kombiniert und verarbeitet Google die Informationen aus allen verschiedenen Angeboten. So zum Beispiel GMail, Youtube, Maps, Chrome, Picasa, Android und natürlich die Google Suche. Aber in den letzten Jahren stürmt Facebook zunehmend stärker auf den Markt. Und was Google früher mühevoll zusammen sammeln und aufwendig zuordnen musste, liefern die Facebook NutzerInnen dem Konzern.
Aber es sind bei weitem nicht nur die Daten, die die NutzerInnen Facebook von alleine (durch Bilder, Statusbeiträge, Likes und weiteres) liefern. Denn sobald wir auf Facebook eingeloggt sind und durch das Internet surfen und auf Seiten kommen, auf denen Plugins (Kommentarfunktion, Likebutton, welche Freunde liken die Seite, ...) von Facebook integriert sind, weiß Facebook auf welchen Seiten wir aktiv sind. Und diese Plugins sind inzwischen auf fast allen (größeren) Seiten integriert. Facebook weiß also sehr viel mehr, als die meisten Menschen wissen. Und das betrifft natürlich nicht nur Facebook sondern ebenso Google, Amazon und die anderen datensammelnden Firmen.
Was aber können die Konzerne jetzt mit den Daten anfangen?
Wie auf Welt.de beschrieben, kann Facebook unter Zuhilfenahme der Statistik so gut wie alles aus den komplexen Nutzerdaten errechnen. So zum Beispiel die (sehr wahrscheinlichen) sexuellen Vorlieben (hetero- oder homosexuell), den aktuellen Partner (auch wenn nicht angegeben) - und die Tatsache ob eine Partnerschaft die nächsten 60 Tage halten wird oder nicht. Was langfristig mit den Daten von fast einer Milliarde Mitgliedern statistisch errechnet werden kann, ist schwer vorstellbar. Aber aufgrund der großen Stichprobe kann vermutlich so gut wie alles mit recht hoher statistischer Wahrscheinlichkeit errechnet werden.
Psychologisch betrachtet sind diese Datenmengen und das unbedachte (und zugleich bedenkenlose) NutzerInnenverhalten hoch interessant. Diese riesigen Datenberge eröffnen den Konzernen viele neue Perspektiven die für die (firmeninterne) Forschung immer interessanter werden. Leider dürfte es nur in der Praxi relativ schwierig werden, an diese Daten heranzukommen :-).
Am Rande erwähnt
Auch sehr wissenswert und weitestgehend unbekannt ist der so genannte "Fingerabdruck des Browsers", den ein Student im Rahmen einer Diplomarbeit untersucht und erprobt hat. Dabei hat sich gezeigt, dass der Fingerprint des Browsers so individuell ist, dass eine längerfristige Identifizierung sehr gut möglich ist.
Wir hoffen mit diesem kurzen und thematisch sehr begrenzten Beitrag etwas zur reflektierteren Datenbekanntgabe beigetragen zu haben. Über Diskussionen zum Thema oder auch einen ausführlicheren Fortsetzungsartikel freuen wir uns sehr.
Quellen, Informationen & selber ausprobieren:
1) Facebook weiß ob die Partnerschaft hält
Beitrag vom von PsyInnsbruck